Etwas sehr Seltsames passiert in Sevilla, gleich nachdem die Zelte der Feria de Abril abgebaut werden. Plötzlich parken weniger Autos entlang der Straße, und es wird unendlich schwieriger, mit Freunden Pläne zu schmieden. Es gibt Strandausflüge, bautizos und alles dazwischen, und es signalisiert meine Lieblingsjahreszeit – den Sommer.
Als ehemalige Lehrerin und Sommerkind habe ich die heißesten Monate des Jahres immer geliebt. Es ist eine Ausrede, um Eis und Gazpacho zu genießen, an trägen Nachmittagen mit dem persische zieht es mich ins kühle Nass, sucht Zuflucht in den Bergen oder in Küstennähe. Die Arbeitstage sind kürzer und die lauen Nächte länger als sonst. Jetzt, wo ich eine (Fern-)Stelle an einer amerikanischen Universität in Spanien habe, sind meine Sommer nur so lang wie meine zugeteilten 22 Urlaubstage, aber wir verbringen oft Zeit auf Reisen – und das auf beiden Seiten des Atlantiks.
Ende Juni: Sweet Home Chicago
Ich hole die Kinder früher aus der Schule, um an einer arbeitsbezogenen Konferenz in meiner Heimatstadt teilzunehmen. Meine Eltern sind nach der Pandemie nach Colorado gezogen (also, mein Vater hat sich dafür entschieden und meine Mutter wurde, wahrscheinlich schreiend und strampelnd, aus ihrem geliebten Chicago weggezerrt), wodurch ich praktisch meinen Anker aus dem Mittleren Westen „entfernt“ habe. Ich weiß – ich war es, die sich überhaupt dafür entschieden hat, ins Ausland zu ziehen –, aber das Wissen, dass ich immer nach Hause kommen und einen Sommer in Chicago genießen konnte, hat mich über Wasser gehalten, wenn ich einsam war. Allerdings hat der Mangel an ständigen Freunden meine ganze Familie wirklich zusammengeschweißt und wir können einen ganz anderen Teil des Landes erkunden. Nach ein paar Tagen in Chicago werden wir für drei Wochen in den Westen aufbrechen und die Reise dann mit einer weiteren Woche in Chicago beenden, um Freunde und Familie zu besuchen. Der Novio wird uns in der letzten Woche begleiten.
Ende Juli: On va à Normandie!
Nach einem erfolgreichen Roadtrip im letzten Sommer, bei dem wir kreuz und quer durch Spanien gefahren sind (wir sind im Ernst von Sevilla nach Murcia, Madrid, Galicien, rüber nach Bilbao und wieder runter nach Madrid gefahren, haben in nicht weniger als sieben autonomen Gemeinschaften übernachtet, aber auch ein paar andere besucht), sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir die Flexibilität lieben, die uns ein Auto bietet.
Und glücklicherweise sind unsere Kinder WIRKLICH gute Autofahrer.
Sobald wir in Madrid gelandet sind und uns vom Jetlag erholt haben, werden wir uns in mein Auto quetschen und zwei Tage lang nach Caen fahren, um einen Freund zu besuchen. Ich träume ehrlich gesagt von Frankreich, seit wir vor fast vier Jahren aus Lyon zurückgezogen sind, und diese Reise wird es uns ermöglichen, auf dem Weg dorthin einige Burgen und neue Städte zu besuchen. Und Käse zu essen.
Bei meiner letzten Reise in die Normandie hatte ich noch einen Lernfahrausweis. Jetzt, da wir die Freiheit eines Autos haben, möchte ich die Strände des D-Day und Bayeux noch einmal besuchen, Caen aus der Sicht eines Einheimischen erkunden und vielleicht Zeit für Rouen und Mont St. Michel finden. Seit ich gelesen habe, träume ich auch davon, St. Malo zu besuchen All das Licht, das wir nicht sehen können vor zehn Jahren (überspringen Sie die Miniserie und lesen Sie stattdessen das Buch, bitte!!).
Oh, und als kleine Pause während dieser Reise werde ich einen Zug nach Paris nehmen, um an den Olympischen Spielen teilzunehmen! Mein Vater hat mich kürzlich gefragt, was auf meiner Wunschliste am meisten steht, und ich habe aufgeregt geantwortet, dass es die persönliche Teilnahme an den Olympischen Spielen ist. Ich werde an den Qualifikationsspielen im Kunstturnen der Frauen teilnehmen, Fußball für Männer und Frauen und einen Ausflug in die Fanzone für Beachvolleyball der Männer machen (haltet im Fernsehen Ausschau nach mir!).
August: Zu Hause
Im August sind wir wieder in Sevilla. Die Leute halten mich für verrückt, weil ich hierher will, wenn die Stadt menschenleer ist und die Mittagssonne einen in den Hauptstunden des Tages ins Haus zwingt. Aber ehrlich gesagt ist es eine meiner Lieblingsjahreszeiten: eine Ausrede, Sevilla tagsüber mit seinen klimatisierten Museen und Casa Palacios neu zu entdecken und die Kinder nach Sonnenuntergang spät ins Bett zu bringen.
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